Schon 2014 holte der Schusterhof mit dem Birnenbrand 93,3 von 100 möglichen Punkten.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb damals:
Fürholzener Brennerei sahnt bei Obstbrandprämierung zwei Gold- und zwei Silbermedaillen ab
Mit großem Erfolg haben sich die Obstbrenner vom Schusterhof, Richard und Reinhold Lindermeier aus Fürholzen, an der Bayerischen Obstbrandprämierung 2014 beteiligt: Sie gewannen jeweils zwei Gold- und Silbermedaillen. Die Auszeichnungen für ihre Produkte nahmen sie vor kurzem bei der Siegerehrung im Bayerischen Landwirtschaftsministerium in Empfang.
Annähernd 500 Proben wurden von den Mitgliedern der drei Bayerischen Brennerverbände vom Bodensee, aus Franken und aus Südostbayern zur Prämierung eingereicht – was laut Veranstalter einen neuen Teilnehmerrekord bedeutete.
Neue Rekordmarken gab es auch bei den Goldmedaillen (270) für Brände. Leer ausgegangen sind 77 Brände, weil sie den hohen Anforderungen nicht genügten. „Die Schere geht also weit auseinander, aber die Spitzenprodukte überwiegen“, sagt Reinhold Lindermeier.
Die vom Fürholzener Schusterhof eingereichten Brände wurden strengen analytischen und sensorischen Untersuchungen unterzogen und schlugen sich sehr erfolgreich. Das am höchsten bewertete Destillat ist der Birnenbrand, der mit 93,3 von 100 möglichen Punkten weit über dem Durchschnitt aller eingereichten Proben lag. Aber der Vogelbeergeist aus Fürholzen überzeugte die Jury (92 Punkte) und wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Nur denkbar knapp an Goldmedaillen vorbeigeschrammt sind der Schlehengeist und der Walnussgeist aus der Schusterhof-Brennerei.
Bei der Siegerehrung würdigte Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner das Streben der Bayerischen Kleinbrenner nach höchster Qualität. Im Rahmen der Feierstunde überreichte er zehn Brennern Staatsehrenpreise und hob hervor, dass die Obstbrenner mit der Pflege der Streuobstwiesen auch einen großen Beitrag zum Erhalt von Kulturlandschaft und Artenvielfalt leisten.
Jedes Wochenende ernten, waschen, entstielen, zerkleinern, maischen?
Nicht jeder kann das verstehen, klingt ja auch schon ein bisschen wahnsinnig, oder? Aber den Männern ist keine Arbeit zu viel. Seit sie vor vier Jahren auf den Geschmack gekommen und vom Bierbrauen aufs Schnapsbrennen umgestiegen sind.
Teures Vergnügen
Die mehr als zimmerhohe Brennereianlage hat so viel gekostet wie ein Mittelklassewagen und steht in einer Art Laube im Garten der Lindermeiers Geräusch darüber – ein dicker Kessel für bis zu 150 Liter Obstmaische, drum herum ein Gewirr aus Rohren, Leitungen und Ventilen.
Schnapsbrennen – weniger eine Frage der Technik
Vor allem Fingerspitzengefühl ist nötig – beim Maischen und beim Brennen. Hier müssen Temperatur und Druck stimmen, und es darf nicht zu schnell gehen. Damit hinten aus der Anlage kein Fusel rauskommt, muss freilich schon vorne Qualität reinkommen. Ein guter Schnaps steht und fällt bereits mit der Fruchtauswahl, betonen die Experten.
Auszeichnungen für die Obstbrenner
Dass sie den Bogen beim Schnapsbrennen schnell heraushatten, das haben die drei inzwischen schwarz auf weiß. Der Feinmechaniker, der Koch und der Computerexperte haben bei der bayerischen Obstbrandprämierung fünf Medaillen gewonnen – darunter zweimal Gold! Zwetschge, Apfel, Quitte, Walnuss – nichts, was sie nicht in den Griff bekämen – zumindest fast nichts.
Mengenbeschränkung
Gerade mal 50 Liter Schnaps, Brand und Likör dürfen Kleinbrenner wie die Lindermeiers herstellen – da hat der Zoll schon den Daumen drauf. Zu den Abnehmer der exklusiven Ware gehören das Restaurant auf dem Münchner Olympiaturm genauso wie die Nachbarn aus Fürholzen.